Citroën DS PLR Michelin 10 Räder (1972)

Citroën DS Michelin PLR Milles Pattes / Eine DS mit elf Rädern und zwei V8

Bereits auf den ersten Blick wird klar, warum Michelin dem Erprobungsfahrzeug den Spitznamen "Tausendfüßler" gab.

Elf Reifen, zwei Chevrolet-V8 im Heck und unzählige Kilometer auf der Uhr: Classic Cars schaut sich den einzigartigen Citroën DS Michelin PLR Milles Pattes genauer an. Das ist die Geschichte des Ungetüms!

Um den Wahnsinn des Citroën DS Michelin PLR Milles Pattes zu verstehen, muss man sich folgendes Szenario auf der französischen Autobahn Anfang der 70er-Jahre, noch vor dem Tempolimit 1974, vorstellen: In der Citroën 2CV "Ente" gurkt man ganz gemütlich an einem schleichenden Transporter vorbei, als plötzlich im Rückspiegel eine DS angedonnert kommt, die aussieht, als wäre sie mit einem TGV gekreuzt worden. Erschrocken hechtet man zur Seite und lässt die brüllende orange Monstrosität auf ihren elf Reifen davonziehen, wo sie so schnell am Horizont verschwindet, wie sie aufgetaucht ist. Enten-Fahrenden blieb dieses Schicksal glücklicherweise verwehrt, weil der Michelin PLR zeitlebens auf einem Testgelände bei Clermond-Ferrand zwei Auto-Stunden westlich von Lyon sein Unwesen trieb – trotz Straßenzulassung. Citroën und Mehrachser – war da nicht mal was? Ja, der DS-Nachfolger CX machte sich in den 80ern als sechsrädriger Loadrunner bei eiligen Zeitungsverlegern beliebt. Doch was hat es mit der fünfachsigen DS auf sich? Hinter dem 1972 fertiggestellten PLR (Poids Lourd Rapide, zu Deutsch: schneller Lkw) steckt Michelin. Der Reifengigant war von 1934 bis 1974 Besitzer der Marke mit dem Doppelwinkel und nutzte den eigens umgebauten Kombi Citroën DS Michelin PLR Milles Pattes etwa zehn Jahre lang, um Lkw-Reifen zu erproben. Dabei erwarb er sich den Spitznamen "Milles Pattes" – der Tausendfüßler.